Dr. Scheingraber will Wirtschaft umkrempeln

Cham.Das sind die Antworten von Dr. Stefan Schreingraber auf das „A bis Z“, das ihm die MZ-Redaktion wie allen anderen Bundestagskandidaten vorgelegt hatte:

Arnschwang

Vielleicht hier nur noch mal die Frage: Wo lag denn jetzt der Fehler der Infoweitergabe: in München oder in Regensburg? Ich habe nicht den Eindruck, dass das Herr Herrmann schonungslos aufklärt.

Bundeswehr:

Meinen Schülern bei der Bundeswehr sage ich immer, dass ich ihnen dankbar bin, dass sie unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung verteidigen. Ein wichtiger Auftrag und auch Beitrag!

Deutsch:

Wenn ich in einem Land lebe und gar die Staatsbürgerschaft habe, dann muss ich die Sprache lernen. Auf der anderen Seite braucht es aber auch ein entsprechendes Lernangebot. Dass die Realität ganz anders aussieht, erlebe ich fast täglich im Notarztdienst.

EU-Abtrünnige:

Merkel und Schulz haben es nicht geschafft, in der Flüchtlingsfrage alle in ein Boot zu holen. Wir haben auch mittlerweile die Rechnung für das von Schröder ausgehandelte Dublin-III Abkommen bezahlen dürfen.

Familienförderung:

Die ÖDP will, dass Mütter für die Kindererziehung bezahlt werden, ohne Abschlag bei der Rentenversicherung für die Kinderpause. Im Moment sind die Mütter, die sich eine berufliche Auszeit für die Kindererziehung nehmen, die „Blöden“.

Gerechtigkeit:

Der sogenannte Generationenvertrag ist die größte Ungerechtigkeit. Meine zwei Kinder müssen mal sechs Rentner bezahlen.

Hass-Botschaften:

Die sozialen Medien müssen mehr in die Verantwortung genommen werden. Man kann dies alles nicht mehr unter Meinungs- oder Pressefreiheit verbuchen.

IS-Terror:

Man hat nun das geerntet, was einst europäischer und dann amerikanischer Imperialismus gesät haben. Die Taliban wurden ursprünglich vom CIA ausgebildet.

Jobs:

Heute wird Arbeit im industriellen Sektor gut bezahlt, obwohl dieser Sektor wegen Rationalisierung immer weniger Menschen Arbeit bietet. Gleichzeitig wird soziale Arbeit gar nicht oder unzureichend honoriert.

Kopftuch:

Meine Urgroßmutter trug auch immer ein Kopftuch. Hier auf dem Land ist das doch normal. Mich stört das nicht. Eine Burka lehne ich aber ab. Ich will meinem Gegenüber in die Augen schauen, wenn ich mit ihm rede.

Lügen:

Ich verstehe nicht, warum sich jetzt bei Trump alle so aufregen. In der deutschen Politik wird und wurde auch seit jeher gelogen. Nur vielleicht nicht so auffällig.

Merkel:

Jetzt, wo es auf die Wahl zuläuft, findet Horst Seehofer Angela Merkel wieder toll. Im osteuropäischen Ausland sieht man das meist nicht so. Merkel profitiert aber ganz sicher von der allgemeinen weltpolitischen Lage. Je höher die Unsicherheit, desto ungewünschter der Wechsel.

National:

...ist ambivalent. Positiv: Heimat ist etwas Schönes, gerade unsere bayerische Heimat mit ihrer Lebensart und ihrem Brauchtum. Auf der anderen Seite haben wir schon einmal erlebt, wie nationalistisches Denken zum Krieg führt.

Offene Grenzen:

Innerhalb der EU ja. Flüchtlinge brauchen Auffangzentren an den EU-Außengrenzen, von wo aus sie verteilt werden.

Protestwähler:

Wer in der Demokratie einschläft, der wacht in einer Diktatur auf.

Rüstung:

Wer eine glaubwürdige Politik der Fluchtursachenbekämpfung machen will, der muss eine konsequente Umkehr bei der Rüstungsexportpolitik vollziehen.

Soziale Schieflage:

Wenn die Bundesregierung den Armutsbericht zensiert, zeigt sie, dass sie die Augen vor der größer werdenden Armut im Land verschließt. Die Politik der Regierung ist aufseiten der Reichen.

Terrorgefahr:

Wie verlogen ist es, einerseits auf den Terrorismus zu schimpfen, andererseits Waffen zu liefern? Egal ob Schwarz-Gelb, Rot-Grün oder Schwarz-Rot, alle haben sie ein Glaubwürdigkeitsproblem.

Unternehmensförderung:

Nur für die mit familienfreundlichen Arbeitszeitmodellen, Klimaschutzaktivitäten, Mitbestimmung, Gleichstellung, also entsprechend der Orientierung am Gemeinwohl.

Verkehr in der Region:

Als Pendler begrüße ich den mehrspurigen Ausbau der B16, notwendig ist auch eine Anbindung an die Bahnstrecke München-Prag. Warum werden Herr Holmeier und Frau Schieder nicht in Sachen des drohenden Bahnlärms des Güterkorridors Naabtal 21 aktiv?

Wechselwähler:

Bis ich das Programm der ÖDP kennengelernt habe, habe ich auch nur immer das geringere Übel gewählt. Mal schwarz, mal rot. Die meisten wählen doch nach wie vor aus dem Bauch heraus entsprechend einer durch die Medien inszenierten Stimmungslage.

XY – XX Genderpolitik:

Man kann nicht das, was ursprünglich für den Umgang mit Transsexulität gedacht wurde, auf eine ganze Gesellschaft übertragen. Nur da, wo die Wirtschaft über alles dominiert, werden die Unterschiede zwischen Mann und Frau nivelliert.

Zukunft:

Die Ressourcen unseres Planeten sind durch unseren Wahnsinn grenzenlosen Wachstums erschöpft. Wir müssen grundlegend unser Wirtschaftssystem ändern, dazu hat die ÖDP eine Alternative.

Mittelbayerische Zeitung vom 28.8.2017